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Zeit für eine Revolution? Dacia mit kritischem Spot

Mit voller Absicht politisch kritische Werbung produzieren? Technisch bestimmt sehr gut gemacht, auch wenn mich Che Guevara stark an Johnny Depp erinnert. Doch darf man das? Was sagt ihr? Ich bin eher geneigt zu sagen, dass man mit bestimmten Menschen lieber kein Produkt in Verbindung bringen sollte – aber vielleicht ist das ja zu klassisches „Gedankengut“. 😉

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Comments 27

  1. also ich seh daran mal wieder nen besispiel dafür, das werbung
    a) provoziert und
    b) häufig recht simple metaphern nutzt

    in meinen augen sehr billig. nicht die umsetzung, die is vor allem optisch und technisch nicht schlecht, aber die idee dahinter:
    einfach die „größten“ revolutionäre in ein haus zu stecken und sich die neue revolution „zu überlegen“ ..hmm, eher gäääääähn.

    und bitte wassoll das ende???
    wie so macht man diesen eigenartigen sprung ins jetzt und hier anstatt das ding einfach in den garten zu parken. also das hätte man dann wirklich noch schicker umsetzen können!

  2. Klar ist das nicht die totale Revolution, aber es geht um ein Auto…
    ist ein Auto nicht an sich schon revolutionär??
    Es bringt Dich wie von Zauberhand von einem Ort zum anderen…
    Genau wie Eisenbahnen, Schiffe, Flugzeuge…
    Ach so, der Preis ist die Revolution?!!??!

    Scherz beiseite, wenn die BILD Martin Luther King und Ghandi „benutzt“ sollte uns das hier nicht aufregen…

  3. Booar, ich persönlich finde, dass das die bisher beste Kampagne dieses Jahres is. sowas geiles… tolle Idee und tolle Umsetzung!

    wobei es wirklich kuhler gewesen wäre, wenn das Auto direkt in den Garten geknallt wäre

  4. Der Anfang der Werbung ist wirklich gut gemacht. Musik, Kamera und besonders die Maske ist sehr gelungen; man bekommt Interesse und schaut gespannt hin. Das Ende hingegen ist vollkommen unpassend gemacht. Meiner Meinung nach hätte man aus dem Spot was richtig tolles machen können, hat es jedoch mit diesem Ende verpasst.
    Darf man das? Meiner Meinung nach, ja. Karl Marx hat sich ohnehin schon mehrmals im Grab umgedreht, da kommt es auf diese Werbung auch nicht an. Viel Interessanter ist die Frage: Wissen die meisten Zuschauer wer in der Werbung zu sehen ist? Che Guevara bekommen die meisten noch hin, beim Rest bin ich mir schon nicht mehr so sicher. Wenn dem so ist, erreicht die Werbung ihr Ziel?
    Ob Ceauşescu nicht passender gewesen wäre? Dazu nur kurz: nein

  5. Als da wären…

    Fidel Castro
    Mao Zedong (Tse-tung)
    Wladimir Iljitsch Lenin
    Mahatma Gandhi
    Ho Chi Minh
    Rosa Luxemburg (Rozalia Luksenburg)
    Martin Luther King
    Che Guevara (Ernesto Rafael Guevara de la Serna)
    Karl Marx

    Meine Meinung: Absolut genial! In der Werbung ist alles erlaubt, hauptsache es erregt Aufmerksamkeit und das hat dieser Spot wohl geschafft.
    Ob das Ende nur plump verpatzt wurde oder ganz bewusst simpel und billig wirken soll, kann sich jeder selbst überlegen. Ich meine, eine Werbeagentur die so professionell den Spot anfängt, macht ihn nicht aus Versehen billig zuende.

    FF

  6. Post
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    Letztendlich kann die Werbeagentur ein tollen Spot auf dem Blatt konzeptionieren – blos das allerletzte Wort hat der Kunde. Kann mir also auch gut Vorstellen das die ersten Entwürfe besser waren als das was wir final zu sehen bekommen 😉

  7. Dieser Sprung zum Ende ist einfach nur schlecht – ich persönlich habe das Gefühl hierbei handelt es sich um einen 2 Spot Schnipsel von einem anderen Projekt den man einfach ans Ende gehängt hat 😉 Vielleicht hat da auch Jens mit dem Kunden recht.

    Die Idee das sich alle in einem Altersheim treffen ist genial und auch eine Fortsetzung wäre toll. Übrigens gibt es jetzt auch die Ad-Free Version, welche das ganze ohne dieses Störende Ende zeigt. Als Viraler Spot viel besser geeignet.

  8. Also ich finde die Werbung einfach Klasse!!! Das Ende kommt irgendwie Plötzlich und schlecht daher,, aber vielleicht ist das ja auch nur irgendwie eine Werbestrategie die besonders wirkt oder so…

  9. Jetzt mal eher nüchtern: Vom Schnitt her ist das ganze nicht so toll – der Sprung zum Schluss kommt zu plötzlich, das hätte besser eingebunden gehört. Die Firma möchte mit dem Angebot ein neues Marktsegment erschließen, rein theoretisch ist es zumindest in diesem Bereich tatsächlich eine Art „Revolution“ – wenn auch nicht unbedingt im Sinne von Che und Fidel.

    Eines aber finde ich wirklich toll: Hier werden Menschen in den Vordergrund gerückt, welche die Weltgeschichte geprägt haben – wenn auch nicht immer positiv. Viele Jugendliche tragen zwar Che Guevara auf dem T-Shirt, wissen aber nicht wer er war. Von Mahatma Ghandi und Martin Luther King Jr. reden wir lieber gar nicht!

  10. also ich finde den spot furchtbar. der anfang mit diesen grossen figuren der weltgeschichte, extrem bedeutungsschwer und athmosphärisch. und dann? ein lächerliches konsumprodukt. ich habe etwas gesellschaftskritisches erwartet, etwas, das zum nachdenken über unsere heutige welt aussagen sollte, vielleicht von attac/greenpeace/ai o.ä. – aber dacia? pfft!

  11. der klassische Fall: Der Spot ist wirklich gelungen … bis auf das bereits viel diskutierte Ende. Totaler Bockmist. Aber was ich noch viel besser finde: Der Spot ist sowas von an der Zielgruppe vorbei! Klar geht es um die Preisrevolution. Aber ohne jemandem etwas böses zu wollen: Wer aus der Zielgruppe Auto unter 10TS Euro erkennt noch Gandhi, Marx und Co? Und man muss schnell Gucken, da das genuschelte Englisch am Ende ohne Untertitel nichts bringen würde. Ich finde, der Spot ist ein Paradebeispiel für die gaaanz kreativen Agenturen, die es immer wieder schaffe primär mit optischer Effektspielerei beim Kunden zu Punkten und dem Kunden gleichzeitig eine Kampagne anzudrehen, die am Zielkunden vorbei schrammelt. Aber nochmal … technisch hohes Niveau, Idee ansich auch Prima … Zielgruppe verfehlt!

  12. ich finds sehr geschmacklos helden der verschiedensten revolutionen (primär der kommunistischen) für eine kapitalistische werbung zu opfern, ich halts für verrat und jeder ders unterstützt zeigt seine historische unwissenheit!

  13. ich stimm kiebsche voll und ganz zu .. wenn man drüber nachdenkt is es ne schande solche revolutionäre mit nem auto gleich zu stellen

  14. Der geniale Kick für mich besteht ja schon erstmal in der Idee das die „Großen Stars“ alle schon da sind und der Fidel gerade in die WG einzieht. …

  15. Tja Ziel erreicht und übertroffen. Da hier sehr viel diskutiert, ist der Spot ja wohl ein grosser Erfolg, oder???
    Ich finde ihn sehr gut, ist halt nur Werbung.

  16. Eine der wenigen Werbungen wo ich nicht wegzappe. Super Werbung für ein eher schlechtes Produkt. Audi und Co sollten sich ärgern das nicht Ihre Produkte damit beworben werden.
    Die Macher habe jedoch schon gewonnen,…wir schreiben darüber.

  17. Als ich die Werbung gesehen habe war ich zuerst fasziniert und hab damit gerechnet, dass der spot was wichtiges vermitteln will aber dann kam dieses Auto. Völlig daneben und meiner meinung nach hats wenig damit zu tun. Also fazit ich schau mir den anfang der werbung gerne an aber wenn dann das Auto kommt reg ich mich auf, dass sie so nichtssagend ist.
    *schäm* ich hab gandhi und che erkannt. Meine Mutter war besser die hat schon mehrere erkannt.
    UND Che sieht richtig knuffig aus ^^

  18. Mal abgesehen von der Botschaft der Werbung…
    Mir ist grad aufgefallen, dass man das ganze noch absolut unabhängig von dem Produkt interpretieren kann…
    Ich finde Castro wird tot geredet…
    Er kommt mit gepackten Koffern zu dem Haus, in dem die „toten Revolutionäre“ leben, als würde er einziehen wollen…

  19. Also jetzt macht mal einen Punkt!
    „# kiebsche sagt:
    Juli 15th, 2008 at 12:59 »

    ich finds sehr geschmacklos helden der verschiedensten revolutionen (primär der kommunistischen) für eine kapitalistische werbung zu opfern, ich halts für verrat und jeder ders unterstützt zeigt seine historische unwissenheit!“

    Werbung soll nach dem AIDA-Prinzip (Attention-Interrest-Desire-Action) arbeiten, und das scheint ja auch zu wirken. Der Spot hat die Aufmerksamkeit, da er so provokant ist, das Interesse ist ebenfalls da, weil billige Autos in der derzeitgen Lage (Abwrackprämie etc.), der Wunsch nach einem neuen Auto… naja, vielleicht, wenn man eine alte Rostlaube fährt. Und die Aktion wird durch den niedrigen Preis noch voran getrieben.

    Achja, historische Figuren in der Werbung werden oft genug benutzt. Man schaue sich nur die BILD-Werbung an. Dass die betreffenden Personen (vor allem Marx) im Grab rotieren würden, steht zwar außer Frage, trotzdem sind sie kein Tabu. Wäre es denn besser, wenn man Goebbels dort hin stellen würde, der sagt „Wollt ihr den totalen Kombi?“ Nein. Das wäre sogar um einiges schlechter, da ja rechte Propaganda auf weniger Zustimmung findet.

    Übrigens ist der harte Schnitt am Ende ebenfalls ein Stilmittel der Werbung, was ja das Produkt (im hier und jetzt) deutlicher hervorhebt, als wenn es so gemächlich daher gefahren kommt. Solche Schnitte sieht man auch des öfteren in Filmen, wo von einer Szene zu einer komplett anderen gewechselt wird, welche jedoch stark mit der vorherigen zusammenhängt.

    Peace out.

  20. Der Bericht ist sehr gut, danke dafür. Ich hatte bloß zunächst Probleme, den Blog- feed zu bestellen. Geschieht das anderen Lesern ebenso? Na gut, immerhin hat es dann geklappt, schauen wir mal, ob dieser RSS-Feed arbeitet wie er soll.

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